• Furcht- / Lähmungsreflex: sorgt für angemessenen Umgang mit Stress-/ Schrecksituationen. Diese Kinder haben ihre Schultern oft hochgezogen, sind schüchtern, hochsensibel und ängstlich. Sie erstarren in Schrecksituationen, viele Menschen stellen Stress für sie dar. Sie zeigen eine schlaffe Körperhaltung mit schlechter Koordination und Gleichgewicht.


  • Moro-Reflex: diese Kinder zeigen oft Wutausbrüche, haben Schwierigkeiten, Zuneigung zu zeigen und anzunehmen. Sie haben Probleme in der Kontaktaufnahme und überreagieren oft, nicht der Situation angemessen und sträuben sich gegen Neues und Veränderungen. Sie haben Stimmungsschwankungen, können sich schlecht anpassen und spielen nicht gerne mit anderen Kindern. Kritik, Wettbewerb und Stress werden schlecht ertragen. Es besteht eine Überempfindlichkeit der Sinne, besonders der Augen bei Helligkeit.


  • Bonding-Reflex: ist der emotionale Abschluss der Geburt: der Herzschlag der Mutter entspannt, beruhigt, sorgt für die Bindung und emotionale Beziehungen. Das Gefühl für die Körpermitte wird angelegt. Die Kinder sind ängstlich, wollen nicht alleine sein, brauchen viel Zuspruch und Aufmerksamkeit. Sie provozieren gerne, sind nachtragend, oft der Familienclown, und kommen mit Autoritätspersonen nicht zurecht. Sie haben Angst zu versagen.


  • Landau-Reflex: die Kinder haben eine steife Körperhaltung, die Knie meist durchgedrückt, und Probleme beim Erlernen des Brustschwimmens. Insgesamt Schwierigkeiten bei der Koordination des Ober- und Unterkörpers.


  • Tonischer Labyrinthreflex, TLR vorwärts: diese Kinder setzen sich bei jeder Gelegenheit auf den Boden oder lehnen sich an. Stehen ist anstrengend, sie haben eine schlechte Körperhaltung und einen runden Rücken. Sie stabilisieren sich, indem sie die Arme verschränken oder die Daumen in die Gürtelschlaufen schieben.


  • Tonischer Labyrinthreflex, TLR rückwärts: sie bewegen sich steif, gehen oft auf Zehenspitzen. Sie haben Schwierigkeiten beim Einschätzen von Raum, Tiefe, Entfernung und Geschwindigkeit. Sie sind ständig in Bewegung, um das Gleichgewicht zu halten. Es fällt Ihnen schwer sich zu organisieren, z.B. aufzuräumen, haben ein schlechtes Zeitgefühl, sind vergesslich.


  • Symmetrisch Tonischer Nackenstellreflex, STNR: diese Kinder haben Schwierigkeiten bei Übergängen von einem zum anderen Lebensabschnitt.
    Sie lümmeln am Tisch, sitzen gerne auf einem oder beiden Beinen und wickeln die Füße um die Stuhlbeine. Sie haben Probleme mit dem Abschreiben von der Tafel und nach dem Aufblicken wieder die richtige Zeile zu finden. Ihre mündliche Leistung ist besser als die schriftliche. Oft ist der Ellenbogen überstreckt.


  • Asymmetrischer Tonischer Nackenstellreflex, ATNR: ermöglicht die Lateralität. Diese Kinder schreiben nicht gerne, immer nur kurze Aufsätze, und ihre Rechtschreibung ist fehlerhaft. Beim Schreiben ohne Linien fallen die Zeilen nach rechts ab, sie drehen oft das Heft beim Schreiben und Vertauschen Buchstaben oder lassen sie aus. Alle Überkreuzbewegungen sind erschwert. Schauen sie beim Fahrradfahren nach rechts, fahren sie auch nach rechts.


  • Amphibien-Reflex: ermöglicht das Erlernen von Krabbeln und Kriechen.


  • Spinaler Galant: diese Kinder können nicht stillsitzen, bewegen sich mit einseitiger Hüftrotation, sind hyperaktiv und haben einen unruhigen Schlaf. Mangelnde Blasenkontrolle, Bettnässen bis nach dem 5. Lebensjahr und Verdauungsstörungen. Die Kinder sind überempfindlich am Rücken und vertragen keine enge Kleidung oder Gürtel, die Schildchen müssen aus der Kleidung herausgeschnitten werden. Fehlhaltungen, Skoliose und ein schiefer Gang sind möglich.


  • Spinaler Perez: Diese Kinder liegen nicht gerne auf dem Rücken, zeigen mangelnde Blasenkontrolle und Verdauungsstörungen. Oftmals haben sie Probleme mit Bettnässen über das Alter von 5 Jahren hinaus. Sie zeigen häufig einen schlechten Muskeltonus, haben oft ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis und haben Schwierigkeiten logisch und abstrakt zu denken. Auch reagieren sie häufig überempfindlich auf auditive oder kinästhetische Reize.


  • Babinski-Reflex: zeigt sich durch Löcher im Socken am großen Zeh, Halux Valgus und Fersensporn.


  • Palmar-Reflex: steht in engem Zusammenhang mit dem Saugreflex. Er zeigt sich durch Zähneknirschen, unwillkürliche Zungenbewegungen und undeutliches Sprechen. Eine schlechte Handschrift, mangelnde Stifthaltung und Feinmotorik mit Mundmitbewegung werden oft beobachtet.


  • Saugreflex: Probleme mit erster Nahrungsaufnahme, das Essen wird mit der Zunge wieder aus dem Mund herausgeschoben. Schluckbeschwerden, sabbern und fehlender Mundschluss. Bei diesen Kindern ist später oft eine Gebisskorrektur mit einer Zahnspange nötig. Sie haben Sprach- und Artikulationsprobleme wie Lispeln und Buchstabenverschlucken, sie sind hypersensibel im Lippen- und Mundbereich.


  • Babkin-Reflex: Dieser Reflex ist wichtig für die Sprachentwicklung, die Koordination von Hand und Mund, die Entwicklung der Gesichtsmimik bei den Kindern zeigen sich schmerzhafte Verspannungen in Nacken- und Brustmuskulatur, schwache Handmuskulatur => Schwierigkeiten in der Feinmotorik, verkrampfte Stifthaltung, beeinträchtigte Kommunikationsfähigkeiten, all dies können Anzeichen eines Persistierens des Reflexes sein.


  • Plantar-Reflex (Fuß-Greifreflex): Anzeichen für ein Persistieren des Reflexes können die Bildung von Hühneraugen und/oder Hammerzehen sein. Betroffenen Kinder zeigen ein umständliches Anziehen von Strümpfen und Schuhen, Zehenspitzengang, “wackelige” Füße, schlechte Handschrift, mangelnde Feinmotorik, Zähneknirschen


  • Hochziehreflex: Dieser Reflex ist zuständig für die Hand/Mund Koordination und Propriozeption (= die Wahrnehmung des eigenen Körpers über dessen Lage im Raum, den Stellungen von Kopf, Rumpf und Gliedmaßen zueinander sowie deren Veränderungen als Bewegungen mitsamt dem Empfinden für Schwere, Spannung, Kraft und Geschwindigkeit). Bei zu starkem Aufdrücken auf dem Papier, eine verkrampfte Stifthaltung, Konzentrationsprobleme speziell beim Schreiben (LRS), Mundbewegungen beim Schreiben ist an ein Persistieren des Reflexes zu denken.


  • Greifreflex: Dieser Reflex arbeitet zusammen mit dem Hochziehreflex und hat die Aufgabe der Entwicklung von Fein- und Grobmotorik der Hand, Unterscheidung von rechts und links, Hand-Mund- und Mund-Fuß-Koordination. Den Pinzettengriff. Wenn das Kind die Pullover- oder Jackenärmel in die Hände zieht und sie festhält, nichts loslassen und damit nichts aufnehmen kann, ist an ein Persistieren dieses Reflexes zu denken.
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